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16 maja 2014, 15:41
Sehr geehrte Leser,
die Informationen sind dürftig - aber man klammert sich an alle Möglichkeiten.
Mein Urgroßvater Jacob DRANICKI *um 1850-60, Ort unbekannt, kath., wohnhaft vor dem 2. Weltkrieg in Kwieciszewo (Blütenau) und Strzelno (hier wird er 1934 bei einer Zählung noch in einem Kirchen-/Gemeindebuch genannt), verbrachte die letzten Kriegstage/Wochen/Monate, wohl auf Anweisung von oben in Berlin. Mit dem Ende des Krieges ging es wieder zurück nach Posen.
Das ist aber auch leider alles, was ich erfahren konnte.
Gibt es Unterlagen darüber, dass die Posenbevölkerung zum Ende des Krieges evakuiert wurde?
Gibt es evtl. Aufzeichnungen/Listen in Berlin, die den Krieg überstanden haben und die Betroffenen nennt?
Wohin müsste man sich wenden, um etwas zu erfahren?
Danke für die Hilfe!
Heinz-J.
16 maja 2014, 17:32
Halo Heinz,
Bitte sehr...
Einwohnermeldeamt oder Archiv
und weiter...
Berlin in Zahlen, 1945, hg. v. Statistischen Amt der Stadt Berlin 1947
Die Entwicklung der Bevölkerung von Berlin in den Jahren 1816 - 1946 unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen des Krieges. Bearbeitet von Erdmann-Müller, Generaldirektion Kraftverkehr und Straßenwesen, Berlin, den 17. September 1946 (BArch DE 1-St/6926)
»Mitteilungen der Statistischen Ämter der Stadt Berlin« 1945 und »Berliner Statistik«, hrsg. v. Statist. Amt der Stadt Berlin, Nr. 19, 1946
Pritzkoleit, Kurt, Berlin. Ein Kampf ums Leben, Düsseldorf: Karl Rauch 1962
noch...
http://www.alt-berlin.info/MfG
henry
16 maja 2014, 18:46
Hallo Henry,
danke für die Informationen. Ich hoffe, dass sie mir weiterhelfen werden.
Von der Posen-Liste erhielt ich gerade auch eine Reaktion, die sehr interessant ist:
"... die in Posen lebenden Deutschen erhielten Gelegenheit, die Stadt zu verlassen, was die meisten spätestens bis 21. Januar 1945 mit der Bahn auch getan hatten, ... Die Situation auf dem Posener Hauptbahnhof soll chaotisch gewesen sein, ... Früher gab es die sog. Heimatortkarteien, in denen die früheren Bewohner, sofern sie sich dort gemeldet haben oder man von ihnen erfuhr, registriert wurden. Keine Ahnung, was aus der HOK Posen geworden ist und wo sie sich jetzt befindet. Vielleicht fragst Du einmal bei der Landsmannschaft Weichsel-Warthe in Wiesbaden an."
Es gibt also erfreulicherweise jetzt einiges zu tun - und vielleicht kommen ja noch mehr Hinweise!?
Gruß
Heinz-J.
16 maja 2014, 19:25
Hallo Heinz,
die Heimatortskarteien (HOK) werden beim Kirchlichen Suchdienst in Stuttgart aufbewahrt.
Dort kannst Du nicht selbst suchen. Aber sie nehmen auch kostenpflichtige Rechercheaufträge entgegen. Die Adresse findest Du im Internet.
Gruß
Ursula
16 maja 2014, 19:36
Hallo Ursula,
danke für den Hinweis!
Allerdings habe ich im Moment einige Zweifel bekommen bezüglich der HOKs, denn ich habe gerade gelesen, dass die HOKs von Personen angefertigt wurden, die nach dem Krieg im Westen blieben - mein Urgroßvater ist aber nach dem Ende des Krieges wieder nach Posen/Polen zurück.
Gruß
Heinz-J.
16 maja 2014, 19:54
Halo Heinz,
Gern geschehen und viel Erfolg.
Kommst Du nicht voran, kannst Du auf meine Hilfe zählen.
Gruss
henry
16 maja 2014, 20:00
Hallo Henry,
verfügst du über die von dir genannten Bücher?
Wenn es dann ein Namensregister geben würde?
Dann würde ich gerne deine Hilfe in Anspruch nehmen!
Gruß
Heinz-J.
16 maja 2014, 23:06
hejoho napisał(a):Allerdings habe ich im Moment einige Zweifel bekommen bezüglich der HOKs, denn ich habe gerade gelesen, dass die HOKs von Personen angefertigt wurden, die nach dem Krieg im Westen blieben - mein Urgroßvater ist aber nach dem Ende des Krieges wieder nach Posen/Polen zurück.
Hallo Heinz,
ja, es ist wichtig zu wissen, wen man konkret wo finden möchte.
Wenn Dein Urgroßvater z.B. Freunde oder Verwandte oder Familie hier in Deutschland gesucht hat, ist eine Anfrage beim Kirchlichen Suchdienst oder dem Deutschen Roten Kreuz mit Sicherheit interessant.
Die Angaben zu den HOK wurden nach dem Krieg von Personen geschrieben, die entweder andere suchten oder gesucht werden wollten. Z. B. wg. LAA. Dabei ist wiederum interessant zu wissen, dass diese Karteikarten jahrzehntelang gepflegt wurden. Immer, wenn jemand etwas mitteilte (z.B. Sterbfall, geänderter Wohnsitz, Wiederverheiratung), wurden diese Angaben in die HOK eingepflegt.
Einwohnerlisten sind auch vorhanden. Aber ich denke, dass diese nur vollständig für kleiner Orte vorhanden sind. Wer kannte schon alle Bewohner einer Stadt wie Posen. Und natürlich sind noch lange nicht für jeden Ort Einwohnerlisten vorhanden. Aber in diesem Falle würde ich mal beim Lastenausgleichsarchiv (LAA) in Bayreuth anfragen, ob dort Einwohnerlisten für Posen vorhanden sind. Diese Auskunft bekommst Du auch telefonisch (Adresse, Tel. Nr., Eail kannst Du im Netz finden).
Aber wozu brauchst Du die Daten von Posen. Bei Deiner Anfrage wohnte er doch gar nicht direkt in Posen.
Und wer hat veranlasst, dass er in Berlin leben musste. Gehörte er der Deutschen oder Polnischen Bevölkerung an?
Wie Du siehst, gibt es noch einige offene Fragen, bevor es heißen kann: ich kann helfen oder ich kann nicht helfen.
Gruß Ursula
17 maja 2014, 10:53
Guten Morgen (noch) Ursula,
danke für dein Schreiben. Ich hätte das Ganze wohl etwas anders beginnen müssen?
Es ist richtig: Mein Urgroßvater lebte nicht in der Stadt Posen, sondern gemeint war der Bezirk/Großraum Posen.
Das war auch das einzige, was in der Familie meines Großvater kommuniziert wurde. Leider war ich zu Lebzeiten meines Großvaters noch nicht so weit, ihn eingehend zu befragen. Erst jetzt (seit einigen Jahren) versuche ich, Licht in das Dunkel für mich zu bringen.
Was ich in der Zwischenzeit kenne, weiß ich aus Erzählungen meiner Mutter, die schon in Deutschland geboren wurde, nachdem mein Großvater um 1913 mit seiner Kleinfamilie in die Nähe von Bochum gezogen war, weiß ich aus dem Studium der kath. Kirchenbücher und nicht zuletzt aufgrund der Hilfe in diesem Forum.
So habe ich erfahren, dass mein Urgroßvater Jacob DRANICKI 1933 zusammen mit seiner Frau in einer Liste von Strzelno, 1934 er nur noch alleine genannt wird.
Davor hat er in Kwieciszewo gewohnt, wo mein Großvater geboren wurde.
Dazwischen gibt es als Station noch Skalmirowitz, ich nehme es jedenfalls an, weil hier mein Großvater geheiratet hat, und Skalmirowitz als Wohnadresse angegeben ist.
Dass es väterliche und mütterliche Urgroßeltern gab (natürlich), weiß ich nur aus dem Familienbuch. Sie bleiben für mich verschollen. Bis auf neun Kinder, bei denen sie als Eltern genannt sind, ist nichts von Ihnen zu finden.
Vielleicht suche ich an den verkehrten Stellen? Aber wo soll man suchen, wenn man keinerlei Vorstellung von Polen hat und niemanden mehr trifft, der sich erinnern könnte?
Deshalb der Strohhalm "Berlin".
Ich habe vor einigen Tagen erfahren, aber dies ist wohl nicht weiter hinterfragbar, dass mein Urgroßvater (in der Familie meines Großvaters war es wohl wichtig, als Deutsche zu gelten), vielleicht mit weiteren Verwandten (?) zum Kriegsende nach Berlin kam. Als Reaktion auf die anrückende russische Armee?
Wie lange man in Berlin blieb, weiß ich nicht. Jedenfalls hat man wohl nicht in Erwägung gezogen, in Ost- oder Westdeutschland zu bleiben, sondern ist relativ schnell (meine Annahme) nach Kriegsende zurück in den Raum Posen.
Meine Hoffnung war und ist, etwas über diesen Zwischenaufenthalt in Berlin zu erfahren - der vielleicht weitere Hinweise zu seinem Leben liefert - ehe ich sage: das war es, ich komme nicht weiter.
Ich wünsche ein schönes Wocchende
Heiz-J.
17 maja 2014, 14:21
Hallo Heinz,
dies moechten DIr vielleicht nicht alle gerne sagen, aber wenn Dein Vorfahr, der als Deutscher gelten wollte (auch wenn er polnicher Herkunft war) und hoechstwahrscheinlich zu den sog. "Volksdeutschen" zaehlte, nach dem Krieg wieder nach Posen (sei es Stadt oder Umgebung) gelang, wuerde ich seine Ueberlebenschancen als gering ansehen.
17 maja 2014, 14:44
Hallo Łukasz,
danke für die Reaktion! Ich finde, da braucht niemand zurückhaltend zu sein, ehrliche Hinweise sind sehr erwünscht.
Ob mein Urgroßvater so wie sein Sohn, mein Großvater, als Deutscher gelten wollte, kann ich nicht sagen.
Mein Urgroßvater Jacob DRANICKI muss aber noch eine Weile, vielleicht einige Jahre gelebt haben (ich gehe im Moment von Gleiwitz aus, weil der Raum Posen zu sehr zerstört gewesen sei).
Wenn ich mir sicher über seinen letzten Aufenthalt geworden bin (sofern ich ihn überhaupt herausfinde), werde ich bei der Stadtbehörde (Standesamt?) nachfragen.
Vielleicht gibt es ja so wie in Deutschland Sterbeurkunden mit Randvermerken, die mich weiterbringen könnten?
Gruß
Heinz-J.
17 maja 2014, 14:56
Hallo Heinz,
da kann ich Lukasz nur zustimmen.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er unter diesen Umständen zurück nach Polen gegangen sein soll. Es musste ihm doch klar sein, dass es da Probleme geben würde.
Die andere Möglichkeit wäre natürlich, wenn er sich in die Volksliste hat eintragen lassen, dass er auch für sich und seine Familie die Deutsche Staatsangehörigkeit beantragt hat. Da solltest Du vielleicht beim Bundesarciv (EWZ) in Berlin anfragen, ob dort Unterlagen vorliegen.
Wie Du siehst, benötigst Du schon ein paar Informationen, um Deine Suche vorwärts zu bringen. Versuche heraus zu bekommen, wo die Familie in Berlin gelebt hat. Einige Adressbücher sind online, aber ich weiß nicht welche. Wenn Du die Adresse hast, könntest Du die Meldekarte anfordern und so feststellen, wohin der Urgroßvater von Berlin aus gegangen ist.
Vielleicht kannst Du auch erst über den Großvater recherchieren. Wann hat dieser denn die Deutsche Staatsanghörigkeit bekommen. Und ist er mit dem Urgroßvater zusammen nach Berlin gekommen? Und vielleicht haben sie dort zusammen gewohnt, denn 1945 waren die Wohnmöglichkeiten dort ja auch sehr eingeschränkt.
Sind alles nur so Überlegungen. Aber vielleicht nutzen sie Dir.
Gruß Ursula
17 maja 2014, 16:08
Hallo Ursula,
ich beginne hinten, am Ende deines Schreibens:
Mein Großvater ist schon um 1913 ins Ruhrgebiet gezogen. Es hat aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, keinen Kontakt mehr nach Posen/Polen gegeben.
Der Urgroßvater ist erst Kriegsende, also 1945, vielleicht mit anderen Verwandten, die es wohl noch gab, nach Berlin.
Ich weiss nicht, ob die in "Sicherheit-Bringen" vor der russischen Armee, von dem ich jetzt ausgehe, nur für die "Volksdeutschen" galt?
Ob mein Großvater nach 1913 eine deutsche Staatsangehörigkeit beantragt hat bzw. beantragen musste, oder ob er als "Deutscher" galt, weil er ja aus einem damals deutschen Landesteil kam, weiss ich nicht, ist auch in der Familie niemals erörtert worden.
Ich setze jetzt im Moment darauf in Erfahrung zu bringen, wo mein Urgroßvater nach seiner Rückkehr nach Posen gelebt hat.
Gruß
Heinz-J.
17 maja 2014, 19:24
Hallo Heinz,
ich will dieses Thema nicht in die Länge ziehen. Aber wenn Dein Urgroßvater auf der Liste stand und 1945 nach Berlin gekommen ist ( s. meinen Link wann die Deutschen Posen verlassen durften/haben:
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/ks ... e/1945.htm ), dann muss er Deutscher gewesen sein. Also wird er die Staatsbügrerschaft des Deutschen Reiches 1939/1941 beantragt haben. Damit müssten auch Dokumente im Bundesarchiv liegen.
Da Du nicht weißt, wann Dein Urgroßvater zurück nach Polen gegangen ist und wohin genau es ihn verschlagen hat, wird es schwer werden, eine Sterburkunde zu finden.
Deshalb meine Empfehlung, über das Adressbuch und der Meldekarte in Berlin weiter zu kommen.
Aber natürlich kannst Du auch ohne weiteren Anhaltspunkt suchen und eventuell Glück haben. Und zwar sehr großes Glück!
Ich wünsche viel Erfolg.
Gruß
Ursula
PS:
>Vielleicht gibt es ja so wie in Deutschland Sterbeurkunden mit Randvermerken, die mich weiterbringen könnten?
In Deutschland gibt es keine Sterbeurkunden mit Randvermerke. Nur in den Registerauszügen sind Randvermerke zu finden - falls es denn welche geben sollte.
17 maja 2014, 20:34
Hallo Ursula,
danke für den Link!
Du hast natürlich Recht, dass eine Suche ohne jeden vernünftigen Anhaltspunkt ein Stochern im Heuhaufen ist - und von daher sinnlos.
Aber man hofft ja auch immer auf Querverbindungen!?
Ich habe allerdings im Moment die Vermutung, dass mein Urgroßvater in Gleiwitz gestorben sein könnte und werde auch dies weiterverfolgen.
Aber das mit der Meldekarte und dem Adressbuch von Berlin werde ich im Auge behalten.
Nochmals danke für deine Mühe!
Gruß
Heinz-J.
20 lip 2014, 08:04
Guten Morgen zusammen!
Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen, da ich selber auch meine Ahnen aus Pommern versuche zu recherchieren.
Da ich bereits seit 10 Jahren jährlich in Kwieciszewo bin, meine Frau kommt von dort, hatte ich gestern Abend nichts besseres in Kwieciszewo zu tun, als mich mit deren Geschichte zu beschäftigen.
Laut meiner Schwiegermutter ist der Name Dranicki nicht bekannt und Sie kennt mit ihren 77 doch schon einige.
Es gibt übrigen einen bzw. 2 alte deutsche Friedhöfe, die leider überhaupt nicht mehr zugänglich sind, da komplett überwuchert mit Gestrüpp.
Deutschstämmige sind dort so gut wie keine mehr. Die Deutschen die blieben, musste die polnische Staatsbürgerschaft annehmen, man weiss ja wie das war.
Ich selber bin auf der Suche in Pommern, jedoch bisher ohne sichtbaren Erfolg.
LG aus derzeit Kwieciszewo.
21 lip 2014, 21:24
Hallo,
im kath. Kirchenbuch wird der Name DRANICKI nicht übermäßig oft, aber doch hin und wieder genannt.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz-J.
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